Intro: NLP brain-power. Der woechentliche Podcast der brain vitamins.
Libero Bazzotti: Herzlich Willkommen zur neuen Podcast-Folge Nummer 73.
Sibylle Mathys: Schon.
Libero: So sprengst du dich frei, ihr Lieben, dass wir gesprochen haben. Ich bin mir echt unsicher, ob der Titel günstig gewählt ist.
Sibylle: Ich habe das Augenmerk auf ‚frei‘.
Libero: Ja, das ist je nachdem, wie die Betonung ist, glaube ich auch. Und es koennte komische Bilder machen. Es geht darum, wie du deine Limitierungen, deine Beliefs, wie wir sie in den letzten Folgen angefangen haben zu besprechen, wortwoertlich sprengen kannst. Denn bei einigen waere, auch das schon wieder ein limitierender Glaubenssatz, wären die Beliefs oder die Limitierungen so tief verwurzelt, so stark, dass man manchmal gefuehlt etwas Sprengkraft braucht, um diese zu loesen. Das ist die erste Folge nach dem Abschluss vom Practitioner. Vom was?
Sibylle: Vom ‚und so weiter‘ dachte ich…
Libero: Ja, das auch, das stimmt. Ab heute sind wir, zumindest bei Spotify, und bei den anderen vermute ich auch, mit dem Coverbild von uns. Man sieht uns. Ist das toll?
Sibylle: Endlich.
Libero: Wie gesagt, das ist die erste Folge nach dem Abschluss vom Practitioner.
Sibylle: Jetzt ist Freibad endlich angesagt.
Libero: Ja, das waere es theoretisch, das stimmt. Apropos Beliefs, das hat mich wieder wirklich beeindruckt. Wir haben das immer wieder erfahren im Practitioner. Da ging es darum, einmal 20, 25, 30, 40 Namen auswendig zu lernen, und das in der Vorstellungsrunde. Da hoert man schon einige Beliefs. Ist das richtig?
Sibylle: Ja, das stimmt.
Libero: Das ist so und so und jetzt stellen wir uns alle vor. Danach kennst du alle Vornamen.
Sibylle: Ich kann mir nie Vornamen merken.
Libero: Ich kann mir keine Namen merken. Das ist schon immer so. Mama hat sich auch schon keine Namen merken koennen. Dann sind sie erstaunt, dass sie sich mit etwas richtiger Gehirnplanung ploetzlich innerhalb kuerzester Zeit 25, 30 Namen merken koennen, teilweise auch Vornamen und vielleicht auch das Lieblingsauto. Das ist super. Worum geht es? Wir machen in der naechsten Folge geht es glaube ich genau um das. Es geht um die Vorstellung davon, wie ich etwas mache. Wenn wir bei der Merkstrategie oder Namenmerkstrategie bleiben, geht es natuerlich genau darum. Die Leute, die geglaubt haetten, sie koennen sich Namen nicht so einfach merken, machen in ihrem Kopf, in ihren Filmen was anderes als diejenige, die Beliefs wie «ich kann mir Namen sehr gut merken» haetten. Wir reden im Modell von NLP ja von diesen Strategien, letztlich von Mustern. Ob positiv oder negativ, sei dahingestellt, aber es sind Gehirnstrategien. Das Gehirn macht etwas Unterschiedliches, um irgendetwas zu koennen oder nicht zu koennen. Wir nennen das Submodalitaetenarbeit. Darauf koennen das naechste Mal drauf eingehen. Nehmen wir an, wir haetten so ein Belief gefunden. Haettest du gerade einen?
Sibylle: Einer von mir oder einer, den wir jetzt gerade so gehoert haben?
Libero: Lass uns doch einmal einen von dir nehmen.
Sibylle: Einen von mir. Ich weiss nicht, was ich sagen soll.
Libero: Ich weiss nicht, was ich sagen soll. Okay. Lass uns den nehmen, weil er offensichtlich ist. Viele wuerden sagen, dass es ihnen genau gleich geht, weil sie nicht wissen, was sie sagen sollen. Das ist super.
Sibylle: Das geht so. Wenn ich dann etwas sagen will, ist es nicht so gut.
Libero: Das ist spannend. Wenn du so etwas wie ‚ich weiss nicht, was ich sagen soll‘ sagst, dann sagst du ja etwas.
Sibylle: Das stimmt.
Libero: Das heisst, du weisst sehr wohl, was du sagen sollst und sagst es auch. Ist das richtig?
Sibylle: Das ist nur nicht so hilfreich.
Libero: Ja, das ist genau die Frage. Wir nennen das Metamodellfragen. Dazu koennen wir noch eine eigene Folge machen. Wir haben natuerlich ganz viele Techniken, die wir im Practitioner den Leuten vermitteln, um ueberhaupt einmal die Beliefs ausfindig zu machen. Wo sind die Limitierungen? Ganz haeufig sind sie einfach offensichtlich. Ich glaube, weil sie manchmal so offensichtlich sind, verpassen es viele. Von daher sollte man einfach einmal hinschauen, was denn die Limitierung ist. Dann ist es meistens - das ist zumindest meine Erfahrung - einfacher, als die meisten Menschen da draussen glauben, um Limitierungen zu loesen. Das einzige, was du tun brauchst, ist, dir die Limitierung bewusst zu machen und nicht drueber nachzudenken, sondern es richtig zu durchdenken. Was bedeutet dieser Satz gerade genau? Wenn du anfaengst, mehr und mehr auf dich und dein Verhalten, auf das, was du sagst und tust, zu achten, dann faellt dir mehr und mehr genauso seltsames Verhalten bei anderen Menschen und auch bei dir selber auf. Diese Menschen sagen dann so Dinge wie ‚ich weiss nicht, was ich sagen soll‘. Jetzt gehen wir da rein. Wie machst du das in deinem Kopf, dass du dir selber merken kannst, dass du diesen Satz sagst?
Sibylle: Das ist so selbstverstaendlich geworden. Das ist so eine Gewohnheit.
Libero: Du meinst, ‚ich weiss nicht, was ich sagen soll‘ zu sagen. Du siehst da was, richtig? Was siehst du da?
Sibylle: Ich sehe mich in einem Gespraech und dann ist der Punkt, an dem ich etwas Tolles und Wichtiges sagen will, und ich weiss nicht, was.
Libero: Woher weisst du, dass du nicht weisst, was du sagen sollst. Wie machst du das? Was siehst du da?
Sibylle: Ich will mich am Gespraech beteiligen. Ich weiss nicht, was ich sagen soll. Das hat vielleicht auch mit gefallen wollen zu tun.
Libero: Bleib mal beim anderen Bild oder Film.
Sibylle: Ich moechte etwas sagen, was passend waere.
Libero: Was stellst du dir gerade vor, damit das funktioniert? Was muss ich in meinem Film tun, dass ich ebenfalls mir ueberlege, irgendetwas sagen zu wollen?
Sibylle: Ich glaube, ich bin so konzentriert darauf, dass ich nicht weiss, was ich sagen soll.
Libero: Und wie siehst du dich? Von aussen oder von innen?
Sibylle: Von aussen, dissoziiert.
Libero: Und was tust du da?
Sibylle: Ich spreche mit jemandem und sage eigentlich nichts Schlaues.
Libero: Du siehst dich irgendwie stotternd.
Sibylle: Ich sehe mich verlegen.
Libero: Ja, exakt. Siehst du, wir sind wieder mitten in der Zieleplanung. Du planst einen Prozess an Stelle vom Endergebnis. Das ist witzig zu dem, was wir vorher gerade besprochen haben, das zu erleben. Das machen wir ein anderes Mal. Richtig?
Sibylle: Ja.
Libero: Das heisst, du planst ein Ergebnis, das ein Prozess ist und nicht das, was du ‚eigentlich‘ - an dieser Stelle bewusst eingesetzt - haben wollen wuerdest. Wir koennten noch weiter nachbohren. Wie machst du es dann, dass du diesen Satz ‚ich weiss nicht, was ich sagen soll‘ aeusserst? In diesem Bild siehst du dich etwas verlegen, vielleicht sogar stockend. Was kommt nach diesem Bild?
Sibylle: Ich würde das erst sagen, wenn eine Reaktion von der anderen Person kommt, zum Beispiel die Frage, wieso ich nichts sage. Ich sage nur in meinem Kopf ‚ich weiss nicht, was ich sagen soll‘.
Libero: Exakt. Das heisst, du sagst dir es selber vor und aeusserst es dann in Form von einer Podcast-Aufzeichnung, dass du sagst ‚ich weiss nicht, was ich sagen soll‘. Dann aeusserst du es, richtig?
Sibylle: Ja, ich aeussere es dann, wenn von der anderen Person eine Aussage dazukommt.
Libero: Ich habe nichts gesagt. Ich war still. Das heisst, du halluzinierst in deinem Kopf, dass ich irgendetwas sagen koennte.
Sibylle: Das muss nicht auditiv sein, es kann auch nur die Wahrnehmung sein, dass die andere Person irgendetwas erwartet. Mimik und Gestik sind viel intensiver als wenn jemand etwas sagt.
Libero: Langsam. Langsam. Das bedeutet, du stellst dir in deinem Kopf vor, dass dein Gegenueber eine Erwartung haette.
Sibylle: Ja.
Libero: Woher weisst du genau, dass diese Person eine Erwartung hat?
Sibylle: Weil sie selber nichts sagt.
Libero: Was koennte das sonst noch bedeuten, dass sie nichts sagt?
Sibylle: Dass sie auch nicht weiss, was sie sagen soll.
Libero: Ja. Und schon haben wir den Belief gesprengt.
Sibylle: Das macht’s ja nicht besser, dann haben wir zwei, die nicht wissen was sie sagen sollen.
Libero: Das ist toll, es geht mir nur um einen anderen Punkt. Der Belief waere, dass du willkuerlich interpretierst, dass die andere Person Erwartungen hat, weil sie vielleicht selber nicht weiss, was sie sagen soll oder sie in Gedanken beispielsweise bei den Kindern, die heute eine wichtige Pruefung in der Schule schreiben, oder bei der Frau, ob sie den Einkauf schon gemacht hat. Wir merken das immer wieder in den Seminaren. Die Leute sind selten von Anfang an wirklich da. Sie sind in ihrem Kopf ganz haeufig in einer Selbsttrance, wo sie abwesend und nicht wirklich beim Gespraech sind. Von daher gaebe es da schon ganz viel - wir nennen das - Reframing, das ist eine der Techniken, wie ich Beliefs sprengen kann. Indem ich mir einfach einmal sage, dass die andere Person, die gerade so komisch guckt, nicht genau weiss, worum es genau geht. Ist es wirklich so, dass die Person eine Erwartung hat oder ist sie gerade abwesend oder hoert sie mir gar nicht zu oder versteht sie gerade gar nicht, wo wir waeren? Vielleicht weiss sie auch selber nicht, was sie sagen soll. Es gaebe ganz viele Alternativen.
Sibylle: Dann ist das vielleicht auch ein bisschen eine Ablenkung von dem, was die vorher noch geglaubt haette, denn mit dem Gedanken ‚ich weiss nicht, was ich sagen soll‘ komme ich bestimmt nicht weiter.
Libero: Das stimmt. Das haben wir ja schon geklaert. Du weisst ja, was du sagen sollst, richtig? Dein Gehirn kann was sagen. Es ist einfacher, als du gedacht haettest. Die Frage waere ja, warum du einen Prozess geplant haettest.
Sibylle: Das stimmt.
Libero: Jetzt sagtest du quasi, weil dein Gegenueber - in diesem Fall ich - nichts sagt, interpretierst du, dass ich eine Erwartungshaltung haette, dass du jetzt etwas sagst. Dabei war ich einfach still.
Sibylle: Ja. Und es koennen ja nicht beide still sein.
Libero: Ja, das ist im Podcast unguenstig, das stimmt. Deshalb hast du ja dann den ersten Satz gemacht. Verstehst du, was ich damit meine?
Sibylle: Ja.
Libero: Okay. Reframing ist eine Moeglichkeit. Ich ueberlege mir quasi noch fuer die, die auf den Autobahnen oder Autostrassen irgendwie komisches Verhalten zeigen wuerden, indem sie sich ueber andere Autofahrer aergern, ueber die Reinschneider und solche Dinge, was das sonst noch Positives bedeuten koennte. Wenn zum Beispiel derjenige, der dort vorne jetzt reinschneidet, moeglicherweise ein Kantonsnummernschild aus der Schweiz hat, das von irgendwo her ist, waeren es unbewusste Reaktionen oder Programme, Programmierungen, wenn man denkt, dass das typisch fuer diesen Kanton ist. Das waere der Glaubenssatz. Was koennte das noch Positives bedeuten? Da ist eine schwangere Frau auf dem Beifahrersitz, die dringend auf eine Entbindungsstation muss. Vielleicht ist das der Grund, dass der so schnell faehrt. Ich kann es nicht beurteilen, weil ich nicht da bin. Wir sind schon wieder bei 13:40 Minuten und haben noch nicht einmal richtig angefangen, Limitierungen zu sprengen, und irgendwie doch. Hast du Fragen?
Sibylle: Nein.
Libero: Du hast keine Fragen. Hast du Antworten?
Sibylle: Ja.
Libero: Was wuerdest du dir ab jetzt in Zukunft vorstellen wollen?
Sibylle: Das Endergebnis.
Libero: Was waere das?
Sibylle: Dass ich in einem angeregten Gespraech bin.
Libero: Woran erkennst du, dass es ein angeregtes Gespraech wird?
Sibylle: Ich sehe mich assoziiert und in dem Gespraech sage ich etwas, sagt die andere Person etwas. Das passt einfach.
Libero: Okay. Und wenn das Gespraech vorbei ist, wenn du jetzt noch einen halben Schritt weitergehst? Woran erkennst du, dass du richtig gut performed hättest?
Sibylle: Es ist das Gefuehl. Ich haette dann ein gutes Gefuehl. Es war interessant und ich konnte mich gut ausdruecken.
Libero: Das ist auch ein lustiges Bild ‚ausdruecken‘.
Sibylle: Ich habe das Gefuehl, die andere Person hat Spass gehabt an dem Gespraech mit mir.
Libero: Okay, du siehst vielleicht im Gesicht der anderen Person, dass sie Freude hatte, mit dir dieses Gespraech zu fuehren. Und jetzt wuerdest ein Endergebnis planen, weil du ja weisst, dass das Gehirn Ziele immer erreicht, waere das meine Empfehlung fuer den ersten Schritt. Immer dann, wenn etwas nicht funktioniert, wie du es eigentlich gerne haettest, ist meine These, dass es Prozessplanung ist. Das erfordert Planung in deinem Kopf. Du siehst dich in einem Film, den du so nicht haben wollen wuerdest. Das bedeutet, du darfst den Film austauschen. Das heisst, du darfst den Film veraendern. Da gehen wir naechste Woche etwas rein. Ich freue mich sehr. Natuerlich ist das ein Podcast von einem Gegenbeispielsortierer, denn wir sind wieder ueber 15 Minuten. Ich glaube, die vielen Zuschriften von euch, dass wir den Podcast laenger machen sollen, bewahrheiten sich mehr.
Sibylle: Ja, ihr habt gut manifestiert.
Libero: Also ihr Lieben.
Sibylle: Bis naechste Woche.
Libero: Bis naechste Woche. Tschuess.
Sibylle: Tschuess.
Outro: Das war der NLP-Brain-Power-Podcast. Alle Rechte dieser Produktion liegen ausschliesslich bei der brain vitamins GmbH. Weitere Seminarinformationen finden Sie unter www.brain-vitamins.ch.