Intro: NLP brain-power. Der woechentliche Podcast der brain vitamins.
Sibylle Mathys: Ich fange heute an.
Libero Bazzotti: Yes.
Sibylle: Hallo.
Libero: Halloechen.
Sibylle: Reicht das schon fuer den Anfang?
Libero: Das ist die Kommunikation.
Sibylle: Kommunikation in der Partnerschaft. Bin von der Arbeit zurueck.
Libero: Hallo.
Sibylle: Ja, hallo reicht. Meistens muss man nicht noch mehr sagen. Oder man kommt einfach rein, Tuer zu.
Libero: Es gab Partnerschaften frueher, da habe ich anhand der Art und Weise, wie sie den Schluessel ins Tuerschloss gesteckt hat, schon erraten koennen, wie es ihr geht.
Sibylle: Und was gleich kommen wird oder kommen koennte?
Libero: Ja, das ist natuerlich die Frage: habe ich mir dann bestellt oder habe ich es im Vorhinein gefuehlt? Da koennen wir jetzt laenger drueber diskutieren, Henne oder Ei. Was ist die Frage genau?
Sibylle: Ich hatte da so ein paar lustige Erlebnisse. Ich habe ganz viele Moebel inseriert auf Market Place im Facebook. Das ging total gut. Und habe danach immer wieder so Rueckmeldungen bekommen wie: ja, ich schaue mal, das ist schoen. Und dann kam die Antwort: meinem Mann gefaellt es nicht. Der findet es nicht schoen, wir nehmen es nicht. Und da habe ich schon immer gedacht: offensichtlich, die Frau war Feuer und Flamme, wollte es haben. Und dann, ich fuehlte fast den State, die Enttaeuschung von: wir koennen es leider nicht nehmen, ihm gefaellt es nicht. Und das spannendste, was ich mal bekommen habe war einer, der geschrieben hat: wir nehmen es nicht, meine Frau hat gesagt, ich darf es nicht kaufen. Es gefaellt ihr nicht. Und anhand von diesem Wort schon: ich darf es nicht kaufen.
Libero: Ja, achte immer schoen auf die Worte. Ist schon so.
Sibylle: Ich hatte schon eine ganze Geschichte im Kopf, was das wohl fuer ein armer Mann ist in dieser Beziehung, der nichts darf. Das war ein einfaches Moebel.
Libero: Das macht lustige Bilder.
Sibylle: Also ich beobachte das auch sonst immer wieder, wie Menschen oder wie Paare miteinander sprechen.
Libero: Also angeblich in Liebe kommunizieren gegenseitig.
Sibylle: Und auch diese States dann auch: jetzt lass das doch mal. Mache das nicht immer. Ich habe es dir doch gestern schon gesagt. Viele denken auch, es ist zwar irgendwie liebevoll. Es ist wahrscheinlich auch liebevoll gemeint. Nur, wenn man von aussen zuschaut, ist es sowieso irgendwie nicht so.
Libero: Ganz haeufig falsch verstandene Liebe. Auch so dieses gegenseitige sich immer ein bisschen aufziehen oder sich gegenseitig triggern, bewusst, absichtlich. Wir hatten das Katzenbeispiel, das waere so eins. Warum muss ich jetzt ihr staendig die Katze unter die Nase halten, wenn ich schon weiss, dass sie Angst davor hat? Weil, gibt es keine besseren Wege?
Sibylle: In der offenen Wunde rumstochern sozusagen.
Libero: Ich wuerde gern zum Einstieg in das Thema eine wichtige Sache voranbringen, das die meisten Paare da draussen, lass mich ehrlich sein, die allermeisten nicht auf dem Schirm haben. Das sind die unterschiedlichen Wahrnehmungskanaele. Wir reden im Modell von NLP von den verschiedenen Wahrnehmungskanaelen. Das waere das beruehmte VAKOG, also visuell fuer sehen, auditiv fuer hoeren, kinesthetisch fuer Gefuehle in Form von fuehlen und Gefuehlen, olfaktorisch waere das Riechen und das gustatorische das Schmecken. Bei den bevorzugten Wahrnehmungskanaelen typischerweise - visuell, auditiv oder kinesthetisch. Es ist mir wichtig zu erwaehnen: bevorzugt. Niemand ist nur in einem Kanal unterwegs. Nur, es gibt so Tendenzen, wie das Gehirn einfache Informationen verarbeitet. Und da gibt es unterschiedliche Typen. Und das ist in Beziehungen ganz, ganz haeufig der Hauptpunkt. Auch in Beziehungen mit anderen Menschen, wir brauchen gar nicht unbedingt in Paarbeziehungen einzusteigen, mit Mitarbeitern, Kunde und Klient und Verkaeufer beispielsweise, Chef, Mitarbeiter und, und, und.
Sibylle: Freunde.
Libero: Freunde, genau. Wir machen ein Beispiel: jemand ist im visuellen Kanal unterwegs. Wuerde solche Dinge sagen wie: du zeigst mir nie, dass du mich liebst. Und der kinesthetisch bevorzugte Partner wuerde sagen: und ich fuehle es doch die ganze Zeit. Ich fuehle es doch. Merkst du nicht, wie ich es fuehle? Und der Visuelle sagt schon so schoen in der Sprache: ich moechte, dass du es mir zeigst. Und der Kinesthetische versteht nicht was es bedeutet, nur schon sprachlich. Und da sprechen sie, gerade unter Druck - wenn dann bewaehrte oder alte Verhaltensmuster eher dominieren, weil das Gehirn dann quasi die alten Strategien vornimmt, eben den visuellen Kanal zu bevorzugen - dann wird es meistens sehr, sehr holprig.
Sibylle: Also sie sprechen dann aneinander vorbei.
Libero: Ja.
Sibylle: Hoert sich das fuer mich an.
Libero: Sie sprechen wortwoertlich aneinander vorbei. Sie erreichen das gegenueberliegende Gehirn nicht. Und das ist der erste Schritt. Und natuerlich, und das ist wieder ein bisschen die Frage an der Stelle: wie vereinbaren wir in einer Partnerschaft, wie wir gewisse Dinge miteinander handhaben? Wer entscheidet letztendlich? Wie entscheiden wir? Jetzt kommt es natuerlich ein bisschen drauf an, was das fuer Moebel waren. Ging es um ein Moebel fuer mein Buero, wo ich nur hauptsaechlich drin bin? Oder ging es um gemeinsame Raeumlichkeiten? Ging es um ein Kellermoebel, wo vielleicht gar nicht so wichtig waere, weil es sonst eh niemand sieht? Wie gehen wir mit solchen Dingen um? Wer entscheidet? Frueher haetten wir gesagt: wer hat die Hosen an? Und dann haette der andere gesagt: absolut, ich habe die Hosen an und meine Frau bestimmt welche.
Sibylle: Und es ist auch sonst eine unterschiedliche Wahrnehmung, denke ich. Also fuer den einen ist irgendetwas - so wie du es vorhin angesprochen hast, gegenseitig sich zu aergern - ist fuer den einen irgendwie witzig und cool, vor allem meist, wenn es um den anderen geht. Und dann fallen so Sprueche wie: tu doch nicht so, das ist doch gar nicht so schlimm. Wer setzt denn dieses Level: was ist necken und was ist liebevoll?
Libero: Also von daher, wir duerfen auch in Partnerschaften lernen, besser zu kommunizieren. Besser auch zu verkaufen. Besser zu verkaufen. Weil, natuerlich, ich habe mal ein Beispiel aufgeschnappt: da war der Vater der eine Tochter hatte. Und die Tochter ging zum Vater und sagte sowas: Papa, ich moechte nach Australien. Und der Papa hat zu der Tochter gesagt: Schau, ist relativ simpel. Das kostet viel Geld. Fuer dieses Geld kann ich mir einen neuen 7er BMW kaufen. Und quasi wuerde er vor seinem inneren Auge bereits sehen, er sitzt schon im 7er BMW drin. Und dann hat die Tochter versucht, ihm den 7er BMW auszureden. Aber das ist doch gar nichts, ist nur ein Auto, und alle diese Dinge, was natuerlich ihm nicht geholfen hat, den BMW kleiner zu machen. Sondern der BMW ist einfach noch groesser geworden. Dann hat sie es verstanden. Dann hat sie gesagt: schau Papa, Australien, deine Tochter, sie ist gluecklich, sie erlebt da tolle Dinge. Sie entwickelt sich richtig prachtvoll, sie macht neue Erfahrungen. Und du kannst sie hin und wieder mal in Australien besuchen. Du wolltest schon immer dahin. Wobei er ploetzlich merkt, dass der 7er BMW deutlich kleiner wird. Weil das andere Bild groesser wird. Natuerlich, ich darf doch mir ueberlegen: wie kann ich dem anderen was angenehm machen, um es zu verkaufen?
Sibylle: Also von etwas schwaermen zu Beispiel, das einem gefaellt.
Libero: Ja. Und in der Sprache des anderen, in den Bildern des anderen. Ich darf verstehen, wie mein Gegenueber im Kopf die Dinge verarbeitet. Deshalb ist es so entscheidend. Ansonsten waere Kommunikation nichts. Es gibt viele, die sich da draussen Kommunikatoren nennen und keine Ahnung haben, wie das Gehirn funktioniert. Die reden auch achtzig Prozent an den Menschen vorbei. Wie schaffe ich es jetzt, die Menschen ins Boot zu holen, dass die in die Filme eintauchen koennen?
Sibylle: Das mit dem Whirlpool kommt mir gerade in den Sinn.
Libero: Beispielsweise, bei der Olma-Messe in der Schweiz in St. Gallen. Und ja, ich bin bei dir, Kommunikation. Und natuerlich zu verstehen: wenn mich mein Partner dauernd neckt. Ich habe das von einem Teilnehmer gehoert. Der Teilnehmer ist zu mir gekommen und hat gesagt: es ist unglaublich stoerend fuer mich, dass mein Papa mir dauernd sagt, ich waere dick. Er hoert das bei jedem Mal. Der Papa fasst ihm immer irgendwie an den Bauch und an die Hueften und sagt: du hast wieder zugenommen?
Sibylle: Und dann noch so eins auf Lustig machen.
Libero: Ja so. Hast du wieder zugenommen, ha ha ha. Jetzt muss man dazu sagen, der Papa ist auch nicht der Schlanke. Und es hat ihn so sehr gestoert. Und er kommt zum zweiten Teil - ich glaube Practitioner oder Master, ich bin nicht mehr sicher - kommt der wieder und berichtet mir: Libero, ich habe eine super spannende Erkenntnis. Ich habe meinen Papa darauf angesprochen, habe gesagt: ist dir bewusst, dass mir das wehtut, dass du das jedes Mal sagst, dass das bloed ist. Und dann sagt der Vater: ihr habt mir jahrelang gesagt, dass ich zu dick bin. Es war eine Retourkutsche, unbewusst, lustig gemacht. Und er sagt das so schoen, er sagt: ich habe das erste Mal Verstaendnis bekommen, wie wir mit unserem Vater umgegangen sind in der Kindheit, weil es ihm irgendwie wehgetan hat. Offensichtlich. Ja klar, wenn meine Kinder und Mama und alle drum herum die ganze Zeit sagen: Papa ist dick. Das ist nicht nett. Es ist vielleicht ehrlich. Und ich mag Ehrlichkeit. Nur, es ist nicht nett kommuniziert.
Sibylle: Es hilft in dem Moment auch nicht.
Libero: Null. Ausser, dass es Scheiss-Gefuehle macht. Und es war so heilend fuer diesen Sohn, weil er gemerkt hat: der Papa hat gar nicht ihm wehgetan, sondern er hat dem Papa wehgetan frueher mal. Und das war eine Retourkutsche. In Beziehungen kannst du dieses Ping Pong Spiel beobachten am Laufmeter. Deshalb sind die Strukturen so wichtig zu erkennen. Was ist grade das Verhalten hinter der. Warum? Es ist immer eine positive Absicht.
Sibylle: Das unbewusste ‚Weh-Machen‘ dann.
Libero: Ja.
Sibylle: Also das koennte man dann umkehren und sagen: ich mache jetzt mal bewusst was Liebevolles. Unabhaengig davon, was gerade sonst ist.
Libero: Ja. Und ich glaube in Partnerschaften ist das das Hauptthema, bevor wir dann starten mit Detailkommunikation. Ist ueberhaupt sich gegenseitig mal die Frage zu stellen: liebe Partnerin, lieber Partner fuer mich, woran erkennst du, dass ich dich liebe? Ich wuerde es daran erkennen. Also, dass man sich ueberhaupt mal austauscht. Viele haben keine Idee. Sie wissen, sie merken, sie fuehlen sich nicht geliebt. Nur, sie haben selber nicht klar: was bedeutet denn das jetzt? Oder wie merke ich denn, dass es Liebe ist? Und das mal zu kommunizieren. Und dann stellt man ploetzlich fest, dass der eine sagt: ich faende es ganz toll, wenn du mir mal Rosen nach Hause bringst. Und der andere sagt: ja, aber ich habe doch jetzt so viele Stunden immer gearbeitet fuer dich. Das war seine Art und Weise zu zeigen: ich liebe dich. Deshalb arbeite ich so viel. Und die andere Person wuerde sagen: das ist ganz toll, nur daran erkenne ich es nicht. Ich erkenne es daran, wenn du mir Rosen nach Hause bringst. Und umgekehrt.
Sibylle: Wann ist wirklich dieses Gefuehl von: ich fuehle mich geliebt?
Libero: Hausfrauen beobachte ich ganz viele, die dann ihren Maennern sagen: ich putze die ganze Wohnung. Ich mache hier die ganze Wohnung mit Kindern und alles Drum und Dran, das ist ja wohl Liebe genug. Und der Mann haette vielleicht einfach mal gern, wenn er nach Hause kommt am Abend, zehn Minuten, dass sie sich hinsetzt und ihm die Fuesse massiert oder was auch immer, das spielt ja keine Rolle. Und mit so einer kleinen Geste wuerde man sich gegenseitig schon das Gefuehl geben koennen, was man sich wuenscht. Also es ist zum einen sehr komplex, zum anderen sehr, sehr einfach. Weil, ich gebe dir jetzt einen Satz mit auf den Weg, den moegen viele nicht. Eine Beziehung ist da, um sich gegenseitig gute Gefuehle zu machen. Das ist das ganze Geheimnis. Das ist das ganze Geheimnis.
Sibylle: Ja, das ist schoen. Das gefaellt mir.
Libero: Mir auch. Ja, von daher.
Sibylle: Macht euch gute Gefuehle.
Libero: Macht euch gute Gefuehle, macht den anderen gute Gefuehle. Ich glaube, der Planet kann es sehr, sehr gut gebrauchen.
Sibylle: Auf jeden Fall.
Libero: Ein Laecheln hilft oft uebrigens, Mundwinkel nach oben. Also nicht zu fest. Fuer die, die da eher ungeuebt sind. Die das schon laenger nicht mehr gemacht haben. Nicht, dass da irgendwelche Muskeln reissen.
Sibylle: Nein, das kann nicht passieren. Man kann nicht genug lachen.
Libero: Ich weiss nicht, wie gut die Aerzte da in eurer Gegend sind, wo ihr da grade seid. Also sehr sanft, wie beim Sport, langsam ansteigen.
Sibylle: Langsam anfangen. Genau.
Libero: Sehr schoen ihr Lieben, cool.
Sibylle: Habt eine wundervolle Woche.
Libero: Wochenaufgabe, haben wir schon gegeben: Mach deinem Partner gute Gefuehle.
Sibylle: Ja, macht einander gute Gefuehle.
Libero: Thema fuer die naechste Woche hast du schon? Oh, es laesst wieder nach, ihr Lieben. Wir sehen uns naechste Woche, tschuess.
Sibylle: Tschuess.
Outro: Das war der NLP-Brain-Power-Podcast. Alle Rechte dieser Produktion liegen ausschliesslich bei der brain vitamins GmbH. Weitere Seminarinformationen finden Sie unter www.brain-vitamins.ch.