Intro: NLP brain-power, der woechentliche Podcast der brain-vitamins.
Libero Bazzotti: Hallo und herzlich Willkommen zum ...
Sabrina Hediger: ... brain-power-Podcast.
Libero: Mit Sabrina.
Sabrina: Und Libero.
Libero: Wow. Yes yes yes! Dritte Folge, dritte Folge, dritte Folge. Yes yes yes.
Sabrina: Wow, schon Folge drei.
Libero: Wow, cool.
Sabrina: ueber was reden wir denn heute?
Libero: Ich habe gedacht, das waere dein Job!?
Sabrina: Ach so, du hast angenommen, weil wir ueber die Vorannahmen sprechen wollten, dass ich mich darauf vorbereite?
Libero: Ja, das war die Vorannahme. Hast du dich vorbereitet?
Sabrina: Ich bin da ganz spontan und erinnere mich an die letzte Folge.
Libero: Ich mag den Gedanken.
Sabrina: Du hast in der letzten Folge erwaehnt, dass es im NLP um Vorannahmen geht. Da wuerde ich gern mehr wissen: Was hat es mit diesen Vorannahmen auf sich?
Libero: Gute Frage, ich mag den Gedanken, weiter so. Das eine sind die sprachlichen Vorannahmen, darauf kommen wir in einer spaeteren Folge zurueck. Was ich in dieser Folge besprechen moechte, sind die Vorannahmen im Modell von NLP. Ich mache dir das deutlich am Beispiel von Roger Federer. Kennst du den?
Sabrina: Ja, kenne ich.
Libero: Der weltbeste Tennisspieler aller Zeiten. Ein Schweizer.
Sabrina: (lacht) Das dies noch erwaehnt ist.
Libero: Um Tennis spielen zu koennen, gibt es gewisse Grundvoraussetzungen, damit Tennis funktioniert. Ich spiele jetzt erst seit anderthalb Jahren Tennis und ich weiß mittlerweile: Damit Tennis funktioniert, braucht es einen Schlaeger. So weit bin ich schon gekommen. Und ein Ball hilft auch. Typischerweise koennte man da schon anfangen, Tennis zu spielen. Und im Kontext von Roger Federer macht ein Netz und ein Spielfeld irgendwie noch Sinn. Und da gibt es ganz sicher noch ganz viele Regeln. Es gibt also gewisse Voraussetzungen, die erfuellt sein duerfen, damit ich Tennis spielen kann. Die Vorannahmen im Modell von NLP sind quasi diese Voraussetzungen, um NLP anwenden zu koennen. Eine dieser Vorannahmen ist: "Mehr Wa(h)le" sind besser als weniger. Du guckst ein bisschen verwirrt.
Sabrina: Walfische?
Libero: Selbstverstaendlich sind die Wahlmoeglichkeiten gemeint. Also "mehr Wa(h)le" sind besser als weniger. Das heißt: Je mehr Verhaltensweisen ich zur Auswahl habe, um auf eine Situation reagieren zu koennen, desto sinnvoller ist es und desto besser kann ich darauf reagieren. Das ist eine dieser Regeln im Modell von NLP, dieser Vorannahmen. Und ich werde immer einmal wieder in den naechsten Folgen von Vorannahmen sprechen und dir aufzeigen, was diese bedeuten. Da gibt es viele. Ich nenne dir heute ein paar, damit du so ein bisschen eine Idee hast. Eine, die sehr nah dran an den Wa(h)len ist - das bleibt dir jetzt im Kopf fuer den Rest deines Lebens und ich mag den Gedanken - ist die Vorannahme: Der Flexiblere fuehrt. Das bedeutet: Wer mehr Verhaltensweise zur Auswahl hat und flexibel diese anwenden kann, der hat eine Menge Vorteile in Gespraechen und notfalls auch mit sich selber, um neu und anders auf Situationen zu reagieren. Auf Verhalten, auf was auch immer ich veraendern moechte. Dann haben wir beispielsweise - und diese Vorannahme mag ich sehr - die Vorannahme, dass jeder Mensch aus seiner besten Option handelt. Was bedeutet das? Das bedeutet: Wenn sich irgendjemand da draußen in einer gewissen Art und Weise verhaelt oder wenn ich bei mir selber - fuer diejenigen, die schon wach sind - seltsames Verhalten feststellst, weil du dich selber das erste Mal beobachtest und sagst: Mhm, interessant. Dann gibt es eine Menge Menschen da draußen, die sich selber verurteilen fuer das, was sie gerade tun, was sie machen, wie sie es machen, dass sie es immer wieder so machen. Und diese Vorannahme jeder handelt aus der besten Option, entkraeftet sofort diese Selbstverurteilung und auch die Verurteilung von anderen Menschen. Und ich mag das, ich liebe das. Diese Vorannahme ist eine meiner Favoriten, weil es wenig Sinn macht, wenn ich mich selber veraendern moechte und wir nehmen das Beispiel von der letzten Folge: Ich wuerde feststellen, ich bin Schweizer, mein Akzent ist tendenziell noch ein bisschen schweizerisch. Und da draußen gibt es eine Menge Menschen, die genau so denken und sagen: Oh Gott, ich kriege das nicht hin, das ist zu schwer, vielleicht bin ich zu bloed, warum schaffe ich das nicht. Sie verurteilen sich selber. Mit dieser Vorannahme gehen wir jetzt einfach her und sagen: Okay, es ist die beste Option im Moment. Ich habe all meine Ressourcen bisher so eingesetzt, dass ich es im Moment so hinkriege, wie ich es hinkriege und das ist okay. Es gilt nicht, zu verurteilen, ob das gut ist oder schlecht. Sondern es ist so, wie es ist. Jetzt habe ich viel weniger Stress auf dieses Thema, dass ich das noch nicht schaffe. Und durch die Entspannung kann ich viel einfacher dieser Veraenderung einleiten, weil unter Druck Veraenderung nicht geht. Du schaust skeptisch, wir haben noch Zeit.
Sabrina: Ja, weil fuer mich ist ein entscheidender Unterschied, wenn du jetzt das Beispiel nimmst mit der Sprache, wo ich dann fuer mich sagen kann: Ja, ich gebe mein Bestes, auch wenn es vielleicht Schweizerisch ist, aber ich gebe da mein Bestes. Ich handle aus meiner besten Option. Wenn ich aber in anderen Situationen weiß, wo ich immer wieder in einen Konflikt gerate mit einem andren Menschen und dann weiß, dass ich mich da doof verhalte und es mich nicht weiterbringt. Dann kann ich da nicht sagen, ich handle aus der besten Option, wenn ich das schon drei Mal gemacht habe und ich weiß, es bringt mir nichts.
Libero: Ich verstehe, was du meinst. Und ich spiegle dir mal wieder, wie ich es sehe. Der entscheidende Punkt ist, dass die Selbstverurteilung - auch wenn ich es zum dritten Mal beobachte, dass ich es schon wieder nicht hingekriegt habe - mir nicht hilft, dass es besser wird. Das ist der eine Punkt. Es zeigt dir lediglich deutlich auf, dass du in deinem Verhalten flexibler werden darfst. Es ist eine Messanzeige, die dir aufzeigt: Hier stehe ich gerade. Das brauchst du nicht zu verurteilen. Das ist so, wie es ist. Wenn du jetzt mit dem Auto durch die Gegend faehrst und die Tankanzeige ist leer. Und sie ist vielleicht auch schon zum fuenften Mal auf leer oder schon seit fuenf Tagen beobachtest du, dass sie immer auf leer ist. Es hilft ja nicht, die Tankanzeige zu verurteilen. Die kann nichts dafuer. Es hilft mir nichts, deshalb kommt nicht mehr Benzin in mein Auto. Ist das deutlich?
Sabrina: Ja, das stimmt.
Libero: Egal, ob ich bei mir selber ein Verhalten beobachte, auch zum zehnten Mal notfalls, das mir nicht gefaellt, oder auch bei einem anderen Menschen: Es ist lediglich eine Anzeige, wo du gerade stehst. Und deshalb macht es wenig Sinn, die Anzeige zu verurteilen, sondern sich vielmehr die Frage zu stellen: Okay, da stehe ich gerade, da bin ich hingekommen, ich habe durch mein Erlebtes, durch meine Vergangenheit, durch meine Erfahrungen, durch alle diese Dinge, die passiert sind in den letzten Tagen, Wochen, Monaten, Jahren, diese Option als beste Option gesehen, so zu reagieren. Und wenn das zum zehnten Mal dieselbe ist, bedeutet das nichts Anderes als: Du darfst flexibel werden, du darfst ueben flexibler zu werden. Wir sind bei den Vorannahmen, das ist ja nur ein Teil, wie wir das Modell von NLP verstehen. Und ich mag es so gern, weil es so schnell ... und pruefe das in deinem Alltag nach, wir alle duerfen da dranbleiben ... wir sind so schnell im Verurteilen. Wir sind so schnell im: Ach, das ist jetzt aber bloed, kann der das nicht besser? Kann ich das nicht besser? Und wenn ich es so deutlich sagen darf: Ich glaube, es ist Gift. Es ist Gift fuer das Gehirn. Es ist Gift fuer unsere Gesellschaft. Und einfach Anderen wieder mit mehr Verstaendnis entgegenzutreten und zu sagen: Okay, ich kann es wenig nachvollziehen, was der Mensch in meinen Augen sinnloses oder doofes tut. Und dann kurz in sich zu gehen und zu sagen: Okay, es ist die beste Option. Haette ich seinem Leben genauso gelebt wie er oder sie, haette ich letztlich genau gleich reagiert. Und das macht Entspannung und Verstaendnis. Und soll uns dabei helfen, dass wir es veraendern koennen. Wenn ich es bei mir zum zehnten Mal beobachte, dann waere es mal Zeit und dafuer darfst du schon eine Menge wach sein. Und davon handelt dieser Podcast hier, dass du wacher und wacher wirst auf Sprache, auf dein Verhalten in Bezug auf Leben und das erkennst. Das ist eine wichtige Voraussetzung. Es gibt Menschen, die machen immer wieder dieselben "Fehler", die wuerden es nicht sehen. Und da hinzugucken und zu sagen: Okay, ich merke zum zehnten Mal dasselbe komische Verhalten. Jetzt kann ich eine Entscheidung treffen und sagen: Ich moechte es veraendern. Und das darf ich ueben. Ich darf flexibler werden. Ich darf mich veraendern. Ich darf neue Dinge tun. Die Uhr am anderen Handgelenk tragen oder sie abziehen, wie du das mittlerweile gemacht hast. Und so sind die Vorannahmen das Grundgeruest. Und von denen gibt es viele. Wenn du mich wieder hoerst von Vorannahmen zu sprechen, dann koennte das ein Teil sein davon, was wir darunter verstehen. Und den anderen im alltagssprachlichen Gebrauch, den zeige ich dir dann auch noch auf. Da kommen wir dazu. Gib uns Zeit, wir haben ja mit jeder Woche so ein bisschen Zeit, mehr und mehr dieses spannende Modell zu ergruenden.
Sabrina: Ja, ich freue mich drauf.
Libero: Sabrina, elf Minuten plus Vorspann plus Abspann. Ich glaube, wir sind immer besser in der Zeit.
Sabrina: Kurz und knackig.
Libero: Kurz und knackig. Dann freuen wir uns auf naechste Woche, machen wir weiter.
Sabrina: Auf jeden Fall, ja.
Libero: Und wuenschen dir, liebe Hoererin, lieber Hoerer, eine tolle Woche. Tschuess.
Sabrina: Tschuess.
Outro: Das war der NLP brain-power-Podcast. Alle Rechte dieser Produktion liegen ausschließlich bei der brain vitamins GmbH. Weitere Seminarinformationen finden Sie unter www.brain-vitamins.ch.