Intro: NLP brain-power. Der woechentliche Podcast der brain vitamins.
Sibylle Mathys: Machst du Katzen- und Hundegeraeusche?
Libero Bazzotti: Yes.
Sibylle: Da gibt es diese Buecher dazu.
Libero: Was fuer Buecher?
Sibylle: Fuer Kinder.
Libero: Von Chinesen?
Sibylle: Nein, das nennt man Speisekarte.
Libero: Ach so, das ist etwas anderes. Ja, das stimmt. Halloechen, ihr Lieben!
Sibylle: Hallo!
Libero: Weiter im Submodalitaeten-Flow. Heute geht es um den auditiven Kanal.
Sibylle: Was hoeren wir denn heute?
Libero: Es ist extrem interessant. Was hoerst du, wenn du dich selbst sprechen hoerst? Von wo hoerst du dich, wenn du dich selbst sprechen hoerst?
Sibylle: Das ist eine gute Frage.
Libero: Ist es dir schon einmal so gegangen? Wir haben das als Kinder haeufig gemacht. Wir hatten diesen Kassettenrekorder und haben selbst aufgezeichnet. Da sind wir zu zweit, zu dritt herumgesessen und haben mit Kassetten aufgezeichnet. Wir muessen den Jungen jetzt vielleicht erklaeren, was eine Kassette und ein Bleistift gemeinsam haben.
Sibylle: Mit so einem Band, oder?
Libero: Ja, genau. Quasi eine alte MP4.
Sibylle: Ja, eine sehr alte.
Libero: Sehr rudimentaer, sehr rustikal. Also wir haben da aufgezeichnet und es war sehr schraeg, uns selbst zu hoeren. Viele Menschen moegen ihre eigene Stimme nicht, wenn sie sich selbst irgendwo sprechen hoeren auf einer Aufzeichnung.
Sibylle: Das klingt oft ganz anders.
Libero: Ja. Warum?
Sibylle: Ich glaube, weil wir es nicht gewohnt sind, weil es von innen anders klingt.
Libero: Das ist genau das, was ich vermute. Die meisten Menschen hoeren sich innen zu, weil der ganze Koerper ein Resonanzkoerper ist. Das heisst, sie nehmen die Stimme wahr, bevor sie nach draussen kommt.
Sibylle: Also das waeren die Selbstgespraeche, die ich hoere, und nicht wirklich der Ton.
Libero: Ich meine jetzt einmal fuer einen Moment wirklich das, was wir sprechen nennen.
Sibylle: Was wir sprechen.
Libero: Das, was wir typischerweise in den Seminaren fuer Kommunikationstraining machen, ist, den Leuten beizubringen, ihre Stimme von aussen zu hoeren. Wir arbeiten mit Lautsprechern und Mikrofonen. Gut, auditiver Kanal, hoeren. Da gibt es auch Feinheiten, richtig?
Sibylle: Ja, viele.
Libero: Kennst du so etwas, wie dich manchmal selbst zu kritisieren? Haettest du das frueher einmal vor langer Zeit gehabt?
Sibylle: Das mache ich nie.
Libero: Das machst du nie, hast du nie gemacht?
Sibylle: Doch, das kenne ich schon.
Libero: Von welcher Seite kommt diese Stimme?
Sibylle: Von links.
Libero: Von links kommt deine kritisierende Stimme?
Sibylle: Ja.
Libero: Ist es deine eigene oder eine fremde? Wir sind wieder bei den Feinheiten, bei den Submodalitaeten. Du erinnerst dich?
Sibylle: Es ist meine eigene.
Libero: Deine eigene?
Sibylle: Ja, das haette ich jetzt gesagt.
Libero: Eine hohe Stimme, eine tiefe Stimme?
Sibylle: Eine vorwurfsvolle Stimme.
Libero: Eine vorwurfsvolle Stimme. Laut, leise?
Sibylle: Ich glaube, es kommt auf den Kontext an. Wenn sie wuetend ist, eher laut. Dominant ist vielleicht das falsche Wort.
Libero: Wenn du einen Hammer in der Hand haeltst, einen Nagel in die Wand schlaegst und den falschen Nageltyp triffst, was wuerdest du dann sagen? Ich Trottel, du Trottel?
Sibylle: Ich bin so bescheuert. So etwas.
Libero: Ich bin so bescheuert, also in Ich-Form?
Sibylle: Ja.
Libero: Das heisst, du ichst dich. Und da waere die Stimme laut.
Sibylle: Ja. Schon so, dass man nicht weghoeren kann.
Libero: Nicht weghoeren kann, aha. Cool. Gibt es auch eine liebevolle Stimme, die sanft, lobend und wertschaetzend mit dir spricht?
Sibylle: Ja, die ist manchmal auch da.
Libero: Ja, manchmal auch. Das kennen die da draussen gar nicht. Das musst du genauer erklaeren. Auf welcher Seite?
Sibylle: Von rechts.
Libero: Die kommt von rechts?
Sibylle: Ja, die ist lieb und sanft.
Libero: Die ist lieb und sanft und
Sibylle: Die kann man auch ueberhoeren.
Libero: knuffig. Sagt die ich oder du?
Sibylle: Die sagt auch ich.
Libero: Du hast den Nagel toll in die Wand geschlagen.
Sibylle: Ich habe das toll gemacht.
Libero: Ich habe das toll gemacht? Du bleibst bei ich?
Sibylle: Ja.
Libero: Das ist interessant. Bei einigen wechselt es auf ich oder du. Das muss nicht so sein. Das kannst du ueberpruefen. Ist die Stimme laut oder leise?
Sibylle: Sie ist sanft, also nicht so laut.
Libero: Nicht so laut, gut. Deine eigene auch?
Sibylle: Ja.
Libero: Jetzt die Frage fuer dich. Welcher von beiden Stimmen traust du mehr?
Sibylle: Der dominanteren Stimme, der nicht so netten.
Libero: Der nicht so netten Stimme? Das ist die Stelle, an der du anfangen koenntest, zu ueben eine neue Art und Weise zu bilden, wie du mit dir umgehst. Du stellst fest, dass es nicht so liebevoll ist, wenn du dich selbst kritisierst, egal, von welcher Seite es kommt. Lass uns ehrlich sein! Wuerdest du mit deiner besten Freundin, deinem besten Freund so sprechen, wie du mit dir selbst die meiste Zeit des Tages sprichst, dann waere es nicht mehr lange dein bester Freund, deine beste Freundin. Richtig?
Sibylle: Ja, das stimmt.
Libero: Dann sagt er: 'Jetzt ist es langsam gut, ansonsten war es das mit unserer Freundschaft.' Und da stellt sich natuerlich die gute Frage, wie waere es, wenn du anfaengst, mit dir selbst liebevoll zu sprechen? Du hast gemerkt, es gibt zwei Seiten, typischerweise eine liebevollere Seite und eine, wo du dich tendenziell eher kritisierst. Es geht nicht darum, irgendetwas gross zu veraendern, sondern du kannst relativ simpel den Inhalt belassen von dem, was du mit dir sprichst. Nimm noch einmal das Beispiel mit dem Hammer, dieses 'Ich bin bescheuert'.
Sibylle: Und wie sage ich das?
Libero: Sieze dich einmal!
Sibylle: Sie sind bescheuert.
Libero: Sie sind bescheuert. Wie veraendert sich das Gefuehl?
Sibylle: Es klingt schon lustig. Es ist nicht mehr so ein schlimmes Gefuehl.
Libero: Du kannst es nicht mehr so ernst nehmen.
Sibylle: Nein.
Libero: Wenn der- oder diejenige anfaengt, dich zu siezen, fragst du, was soll das? Der steht mir ja ueberhaupt nicht nahe. Wieso soll ich das ernst nehmen?
Sibylle: Ja. Und ich habe dann vergessen, dass ich den Nagel nicht eingeschlagen habe. Ich bin dann schon in einem anderen Film.
Libero: Das ist gut. Sie sind so richtig bescheuert. Mach einmal eine erotische Maennerstimme daraus! 'Hallo, Sie! Sie sind so bescheuert.' Das ist fuer die Ladies. Liebe Maenner, ihr uebersetzt das einfach in euer Gehirn.
Sibylle: Das klingt toll.
Libero: Das klingt toll. Viele sagen sich dann, oh, da lohnt es sich, sich selbst zu kritisieren.
Sibylle: Ja, noch ein Nagel!
Libero: Du kannst auch eine Minnie-Maus-Stimme daraus machen: 'Hallo, Sie! Sie sind so bescheuert.'
Sibylle: Sehr schoen, eine Minnie Maus.
Libero: Das heisst, auch da kannst du mit deinen Stimmen spielen. Dann sagen sich viele, die Minnie Maus ist noch zu bedrohlich, auch wenn sie mich siezt. Dann machst du ihr eben ein Klebeband um den Mund und fesselst ihr die Haende auf den Ruecken. Und dann hoerst du nur noch unverstaendliches Gemurmel. Denen, die vielleicht das erste Mal ueberhaupt zuhoeren, empfehle ich, fang nochmals mindestens bei Folge 101 an!
Sibylle: Und bleib dran!
Libero: Und bleib dran, bis es Spass macht. Die sagen jetzt: 'Ja, genau. Jetzt muss ich nur ein bisschen Minnie Maus spielen und dann sind meine Probleme geloest.' Ja!
Sibylle: Ja, es ist lustig.
Libero: Ja, weil dein Gehirn in Bezug auf diese kritisierende Stimme etwas Neues lernt. Und letztlich geht es im Modell von NLP oder im Leben allgemein immer darum, dass dein Gehirn neue Dinge lernt. Die entscheidende Frage ist, welche Dinge soll es lernen? Soll es weiter lernen, die Dinge zu automatisieren, die dir keine guten Gefuehle machen? Oder moechtest du deinem Gehirn etwas Neues beibringen, das bessere Gefuehle macht? So simpel ist es.
Sibylle: Und auf Autopilot vor allem nicht das Negative, sondern das Positive hoeren.
Libero: Natuerlich. Es ist fuer diejenigen, fuer die gerade erwachen, fuer diejenigen, die merken, irgendwie geht es im Leben gerade nicht so flott voran, wie es vorangehen sollte oder vielleicht koennte. Oder Menschen, die es langsam leid sind, zu leiden, zu kaempfen und schlechte Gefuehle zu haben.
Sibylle: Sich selbst zu kritisieren.
Libero: Da darfst du ein bisschen Wachheit entwickeln, was in deinem Kopf los ist. Und auch, wenn du deinen Practitioner noch nicht besucht hast, kannst du bereits anfangen, diese Dinge zu tun. Natuerlich gibt es im Modell von NLP ganz, ganz viele megageniale Techniken, wo du ganz einfach und leicht solche Gefuehle nicht nur bewusst, sondern vor allem unterbewusst veraenderst.
Sibylle: Ich glaube, auch schon zu erkennen, dass ich mich kritisiere, weil das in dem Moment so schnell geht.
Libero: Das ist der erste Schritt. Ich bin immer wieder erstaunt. Es gibt ganz viele Menschen, die, wenn ich ihnen vielleicht das erste Mal ueberhaupt in ihrem Leben die Frage stelle, sofort wissen, wovon ich spreche. Die sagen sofort: 'Klar, das ist die ganze Zeit.' Sie haben die ganze Zeit irgendwelche Stimmen im Kopf.
Sibylle: Ein Gedankenkarussell.
Libero: Ein Gedankenkarussell. Die wissen exakt, wovon ich spreche. Und fuer die, die es vielleicht gerade nicht auf dem Schirm haben, da darfst du einfach einmal in deinen Kopf hineinhoeren, ganz simpel. Hoer hin und schau einmal, wie du in gewissen Situationen manchmal vielleicht ein bisschen zu streng mit dir selbst bist, ein bisschen zu hart mit dir ins Gericht gehst. Ich glaube, Menschen duerfen wieder lernen, ein bisschen sanfter und liebevoller mit sich umgehen. Das ist die Grundvoraussetzung dafuer, dass du auch anderen Menschen sanfter begegnen und liebevoller mit ihnen umgehen kannst.
Sibylle: Ja, ermutigend.
Libero: Ermutigend, ja. Mut, ermutigen.
Sibylle: Ermutigen. Das ist ein klassisches Wort aus der Individualpsychologie.
Libero: Ermutigen?
Sibylle: Ja.
Libero: Echt?
Sibylle: Und Mut kann man auch separat stellen.
Libero: Ich merke gerade, das ist aufgeteilt in Er und Mut, ermutigen. Vielleicht wollen deshalb so viele Maenner mutig sein.
Sibylle: Ja, das kann sein.
Libero: Von Er, mutig.
Sibylle: Es geht vor allem darum, nicht immer in dieses Lob gehen zu muessen, weil Lob sehr schnell mit Leistung verbunden ist. Jemanden, der es noch nicht kann, kann ich trotzdem ermutigen, dass er ueberhaupt angefangen hat, dass er es probiert hat, dass er dranbleibt.
Libero: Ja, dranbleiben. Ermutigen, um dranzubleiben. Sehr schoen, cool. Ihr Lieben, jetzt haben wir die Submodalitaeten, also die Feinheiten auch im auditiven Kanal. Da gibt es laut, leise, eine hohe Stimme, eine tiefe Stimme, deine eigene Stimme, eine fremde Stimme. Woher kommt die Stimme? Von links, von rechts, von oben, von unten, von hinten, von vorne, von wo auch immer? Ichst oder duzt du dich? Ist sie mit dir per du oder per Sie? Ist es eine sanfte Stimme? Ist sie langsam oder ist es eine schnelle Stimme? Da kannst du auch Feinheiten herauspicken. Als finalen Abschluss koennen wir fuer die, die die letzte Folge schon gehoert haben, nochmals dieses Bild nehmen. Du bist assoziiert in diesem Film drin auf dieser Blumenwiese. Sie ist bunt. Die Mohnblumen waren so gross. Und jetzt tust du da noch Fruehlingssound hinein. Ja, genauso machen wir das.
Sibylle: Vogelzwitschern und Blaetterrascheln.
Libero: Wie viel intensiver wird das Gefuehl?
Sibylle: Viel intensiver.
Libero: Und woher hoerst du die Vogelstimmen?
Sibylle: Von rechts.
Libero: Siehst du? Die positive Seite, merkst du?
Sibylle: Ja
Libero: Cool, sehr schoen. Also spiel ein bisschen herum, gib uns Feedback!
Sibylle: Sende uns Sprachnachrichten!
Libero: Sprachnachrichten?
Sibylle: Ja, dann hoeren wir es.
Libero: Du bist so lustig. Ja, sendet uns Sprachnachrichten! Lieber Textnachrichten. Tschuess, ihr Lieben!
Sibylle: Tschuess!
Outro: Das war der NLP-Brain-Power-Podcast. Alle Rechte dieser Produktion liegen ausschliesslich bei der brain vitamins GmbH. Weitere Seminarinformationen finden Sie unter www.brain-vitamins.ch.