Intro: NLP brain-power. Der woechentliche Podcast der brain vitamins.
Libero Bazzotti: Was ist los hier?
Sibylle Mathys: Was ist los? Ich weiss nicht? Was ist bei dir los?
Libero: Was ist los? Erzaehl mir. Ist gut ist es ja nicht offensichtlich. Wir muessen aufhoeren, weil es nicht alle sehen.
Sibylle: Das stimmt. Ich habe dich nachgemacht.
Libero: Du hast mich nachgemacht. Echt?
Sibylle: Oder man kann sagen, ich habe dich gepaced.
Libero: Ja, du mich oder ich dich. Je nach dem. Sehr grossartig. Ihr Lieben, das Thema heute: Die Fuehrung geht weiter. Ich habe mir meinen Platz zurueck erobert, wie du siehst.
Sibylle: Nein, das ist meiner. Ich habe dich nur da sitzen lassen.
Libero: Das ist ja auch Fuehrung. Das ist sehr offensichtlich. Da merkst du dann typischerweise, dass die Retourkutschen schneller kommen, wenn du mit Menschen zu tun hast und du so direkt so offensichtlich in die Fuehrung reingehst. Die Retourkutsche bedeutet Revenge.
Sibylle: Das ist die Rache. Oder Revanche, das ist Franzoesisch.
Libero: Es ist eine gewisse Art Rache. Es ist wieder zu uebertrumpfen. Quartett-Spiel.
Sibylle: Unbewusst den Widerstand zu zeigen, dass ich nicht einverstanden bin.
Libero: Und je offensichtlicher, dass du Fuehrung machst, je direktiver das es ist, desto mehr Widerstand bekommst du. Desto weniger laesst sich das Gegenueber darauf ein. Von daher hilft es, dass du auch einfach die simplen Tricks nutzt, wie zum Beispiel Koerperhaltung. Das ist das, was Sibylle jetzt verpasst hat in den letzten paaren Sekunden. Denn da gibt es viele Moeglichkeiten unbewusst zu fuehren und vor allem auch Vertrauen aufzubauen, denn letztlich geht es immer um Vertrauen, oder?
Sibylle: Ja.
Libero: Du hast auch Fuehrungspositionen gehabt?
Sibylle: Ja, die habe ich auch schon gehabt.
Libero: Habt ihr da Schulungen bekommen?
Sibylle: Nein. Da konntest du froh sein, wenn die, die bei uns gefuehrt haben einigermassen mit den Menschen umgehen konnten. Meistens waren es Leute, die Erfahrung hatten in dem Gebiet oder Bereich. Und dann haben die einfach Mitarbeiter bekommen, fertig. Also ich kenne Konzerne, wo sie das machen. Und ganz ehrlich meine Erfahrung ist die Folgende: Die wenigsten Fuehrungskraefte haben sowas ueberhaupt je mitbekommen.
Libero: Gerade in den Konzernstrukturen finde ich es sehr spannend. Es ist vielleicht ein bisschen frueh da jetzt einzusteigen. Aber wenn wir von den Meta-Programmen sprechen, die in den Schulen konditioniert werden, fuer die quasi Konzern-Mitarbeiter generiert werden, das ist interessant. Eine Schule ist dafuer da Konzernmitarbeiter zu kreieren. Daher ist das Schulsystem bis heute noch von der Struktur her in dem Masse. Und dann haben wir die Konzernmitarbeiter. Die arbeiten sich dann fleissig durch die Jahre, durch den Konzern, werden immer mal wieder ein bisschen befoerdert, bekommen mehr Verantwortung. Und irgendwann sind sie vielleicht soweit aufgestiegen, dass sie irgendwie in der mittleren Fuehrungsebene oder sogar in der hoeheren Fuehrungsebene sind und haben immer noch die Meta-Programme in sich fuer Konzernmitarbeiter unterster Stufe. Das bedeutet sie sind external veranlagt, Gleich-Beispiel-Sortierer und alle diese Dinge. Und es macht gar keinen Sinn. Das sind dann diejenigen Konzerne, die Unternehmensberatung brauchen, um Entscheidungen zu faellen beispielsweise. Und das fuehrt viel zu weit. Es „fuehrt“ zu weit.
Sibylle: Es fuehrt ganz viel bewusst und unbewusst.
Libero: Leaden und Pacen findest du in jedem Buch. In jedem NLP-Buch steht das irgendwo. Und in den Sales-Buechern steht das auch in irgendeiner abgewandelten Form, es sei denn, dass Sales-Konzept ist auch von NLP abgeleitet. Also es geht um Vertrauen. Vertrauen aufzubauen ist ueber Gemeinsamkeiten.
Sibylle: Wie, wenn man jemand neues kennenlernt und dann herausfindet: ‚Ah, du bist auch von dieser Region urspruenglich.‘
Libero: Das haben wir doch da erlebt beim Geburtstag von einem Teilnehmer. Wir haben niemanden gekannt ausser ihn. Und wir waren da so ein bisschen fremd und haben dann angefangen mit den Menschen zu sprechen und dann gab es diese eine Teilnehmerin wollte ich sagen. Was ist denn eine Gaestin? Ein Gast? Mit der haben wir gesprochen. Und dann kam irgendwie raus, dass sie da auch in Winterthur, wo ich aufgewachsen bin, sich bewegt. Und dann war sofort Verbindung da. Das folgt ueber Gemeinsamkeiten.
Sibylle: Ja du konntest sie ja auch direkt erreichen.
Libero: Die Bruecke war gebaut zwischen den zwei Inseln und jetzt konnte man sich begegnen.
Sibylle: Ich glaube, das ist auch das, was viele Menschen als Sympathie bezeichnen. Dass irgendwie diese Gemeinsamkeit das foerdert.
Libero: Natuerlich. Ich war damals in Amerika. Das ist fuenfzehn Jahre her. Ich habe niemanden gekannt. Die Sprache konnte ich schon gar nicht. Ich bin da hin in dieses Studentenwohnheim und habe niemanden gekannt. Und die erste Gemeinsamkeit war schon mal Menschen zu treffen, die auch von der Schweiz waren. Oder da waren sogar welche aus Deutschland, also sehr sympathisch. An Oesterreicher erinnere ich mich gar nicht mehr. Auf alle Faelle, wenn jemand schon nur die Sprache Deutsch gesprochen hat oder von da kam oder so oder da war, dann gab es gleich eine Verbindung. Und ich fuehlte mich damals dann sofort besser aufgehoben. Bis diese Schwelle ueberschritten war, war alles so ein bisschen neu, gross, anders und so.
Sibylle: Es ist so ein bisschen Unwohl-Sein oder es macht vielleicht auch Angst ein bisschen so. Was passiert jetzt? Wer sind die?
Libero: Warum glaubst du, dass das so ist? Denn ich habe das Gefuehl, Menschen sind laengerfristig nicht dafuer gemacht allein zu sein. Ich glaube, das ist eine wichtige Komponente.
Sibylle: Das sagt auch die Individualpsychologie.
Libero: Da kann man jetzt wahrscheinlich laenger debattieren und diskutieren. Das werden wir hier nicht tun.
Sibylle: Nein. Ich denke auch, dass die menschlichen Beziehungen sehr wichtig sind fuer das Wohlbefinden und sich angenommen akzeptiert zu fuehlen. Das ist vielleicht das Thema, dass man sich wohlfuehlt. Und das entsteht, sobald dann jemand sagt: ‚Ja, das kenne ich auch. Da war ich auch schon‘
Libero: Und auch im Folgenden ist die Logik fuer mich immer drin. Ich weiss nicht, ob wir das in diesen Folgen schon besprochen haben: Wer ist schuld, dass du dich manchmal einsam fuehlst? Deine Eltern. Die sind schuld. Die haben es verbockt. Jetzt ist das Problem ein bisschen darin: Deine Eltern hatten auch Eltern.
Sibylle: Und die waren auch schuld.
Libero: Die waren auch schuld. Und jetzt geht das zurueck bis nach Adam und Eva.
Sibylle: Die waren auch schuld wegen dem Apfel.
Libero: Die bloeden Torfnasen. Also von daher macht die Schuldfrage keinen Sinn. Also woher kommt das? Und ich glaube vieles liegt in der Beziehung. Bewusst, unbewusst, da laufen viele Dinge ab. Und das ist glaube ich manchmal auch so ein bisschen das Thema, wenn sich neue Menschen begegnen, gerade in dieser schnelllebigen Zeit, wo jemand in den Laden hineinkommt, etwas kaufen moechte. Jetzt fuehlt der sich grundsaetzlich mal allein gelassen in dieser neuen Welt. Keine Ahnung, der Supermarkt der Technologie koennte das sein oder so. Jetzt eilt auch schon der Verkaeufer herbei. Das ist sein Platz, sein Revier. Er stuerzt sich auf den Neuling und ueberdeckt den schon einmal mit Informationen, weil er alles kennt in seinem Reich. Und dann gibt es diesen Abstand. Denn es sind keine Gemeinsamkeiten vorhanden. Es ist alles fremd. Er fuehlt sich nicht abgeholt. Er fuehlt sich nicht eingeladen. Und da passieren ganz viele Dinge, die man anders machen und verbessern koennte. Das waeren Sprache und Fuehrung und was damit zusammenhaengt von Leading und Pacing, also einen Rapport herstellen. Leaden bedeutet: Ich hole die Person dort ab, wo sie ist ueber die Koerpersprache beispielsweise oder ueber die Stimme oder ueber Gemeinsamkeiten in Form von Stimmlage. Also wenn jemand ‚so‘ redet, dann macht es keinen Sinn, dass ich ‚so‘ antworte. Sondern ich versuche mich da ein bisschen anzupassen. Geschwindigkeit oder aehnliche Worte verwenden. Wenn da irgendjemand im Technik-Laden so spricht: ‚Dieses Geraet, das mit den Kopfhoerern‘, dann wuerde ich nicht von iPod sprechen oder von MP3-Playern, sondern von diesem Geraet mit den Kopfhoerern. Ich weiss, dass das technisch nicht richtig ist, denn jeder sagt: „Das ist ja nicht richtig“ Ja, das stimmt. Nur, du moechtest ja verkaufen. Du moechtest Vertrauen aufbauen. Du moechtest pacen, also dich anpassen an den anderen, um danach zu leaden. Sobald du den Rapport, also das Vertrauen hergestellt hast, du und derjenige sich wohlfuehlen, jetzt kannst du ihn dahin lenken, eine gute Entscheidung zu treffen, um jetzt im Sales-Bereich zu bleiben.
Sibylle: Das ist auch wertschaetzend und man nimmt ihn somit ernst. Denn er koennte sich dann auch irgendwie schlecht behandelt fuehlen, wenn ich dann mit technischen Dingen komme, und er spricht vom Geraet.
Libero: Das waere dann unbewusst vor allem glaube ich. Das ist dann wieder, wie du es schon erwaehnt hast, ganz viel Unbewusstes ablaeuft, wo die Leute das Gefuehl haben: „Ich fuehle mich nicht so wohl“ Ich war schon so oft in einem dieser grossen Technik-Ketten, Billig-Laeden. Ich sage jetzt keinen Namen. Die fangen mit M an.
Sibylle: Mit M? Ah, stimmt.
Libero: Es gibt auch einen, der faengt mit S an. Egal. In der Schweiz gibt es noch ganz viele andere. Ich war auf jeden Fall schon oft da und hatte nie so das Gefuehl, dass derjenige, der mich beraten hat, eine Ahnung hat. Ich weiss nicht, wie es dir geht, aber ich merke daran, ob jemand Ahnung hat oder nicht, wenn ich das Gefuehl habe, dass er mich versteht.
Sibylle: Das merkst du, wenn er dich da abholt, wie du es vorhin gesagt hast. Er holt dich dort ab, wo du bist und bei dem, was du moechtest.
Libero: Es geht gar nicht darum, was er weiss. Denn wenn er mir seine wichtigen Worte um die Ohren schlaegt, dann hilft mir das nicht. Dann verwirrt oder verunsichert es mich eher.
Sibylle: Er darf herausfinden, was du dir wuenschst und was du moechtest. Ich habe mich gerade noch folgendes gefragt: Gehen Komplimente auch ins Pacen? Wenn ich mir zum Beispiel nicht mehr sicher bei dem Namen von jemanden bin, dass ich fragen kann: «Du, mit den wunderschoenen Augen. Wuerdest du mir nochmal deinen Namen verraten?»
Libero: Danke. Das ist sehr lieb. Ja.
Sibylle: Das ist auch eine Form von Pacen.
Libero: Und weil wir gerade bei Verkaufen sind und das in anderen Bereichen genau dasselbe ist: Viele haben das als Prozedur gelernt. Dass man ihnen ein Kompliment macht oder irgendetwas Liebes vorwegsagt, um danach mit dem Verkaufen anzufangen.
Sibylle: Mit dem Programm zu starten sozusagen.
Libero: Da kommt dieser Aussendienstler in irgendeinen Betrieb rein und sagt: ‚Hallo, wie geht es Ihnen?‘ Und dann sagt derjenige vielleicht: «Toll» Er hatte ein tolles Wochenende. Er war essen mit Freunden und so. Und dann kommt die Frage zurueck dieses Menschen, der dann vielleicht sagt: «Es war toll. Mein Wochenende war toll. Danke, dass Sie gefragt haben. Wie war Ihr Wochenende?» Und dann hat der Verkaeufer irgendwas gelernt, wie: Nichts von mir persoenlich erzaehlen, sondern nur vom Kunden sprechen und sagt: „Ja, das ist nicht so wichtig. Was ich Ihnen noch sagen wollte…“
Sibylle: Und da ist das Vertrauen wieder abgebrochen.
Libero: Er breitet seine Verkaufsunterlagen aus. Und du merkst: ‚Aha, der hat es aus Prozedur gelernt‘ Zum Beispiel: ‚Hallo, herzlich willkommen bei der Firma XY. Was kann ich fuer Sie tun?‘ Wenn das nicht echt im richtigen State rueberkommt, in einem echten Kompliment oder in einem echten einladenden Satz, dann druckt der meiner Meinung nach nicht.
Sibylle: Im Gegenteil. Ich glaube, ab dann bricht sogar diese Verbindung. So, wie du es vorhin gesagt hast, bricht die Verbindung wieder ab, die gerade am Entstehen war.
Libero: Ich glaube sogar, es wird damit ein Anker aufgebaut. Das, was sie sagen, meinen die nicht so.
Sibylle: Das ist dann natuerlich auch nicht kompetent. Wenn sie dann von einem ihrer Produkte erzaehlen, geht man dann auch davon aus.
Libero: Denn das Unterbewusstsein geht her und erkennt die Strukturen und sagt: „Ja, die sagen das einfach nur so“ Und dann geht es vielleicht um wichtige Entscheidungen und das Unterbewusstsein ist hier und sagt: „Ja, die haben ja eh immer nur das gesagt und was sie vielleicht gar nicht so gemeint haben“ Von daher, woher will ich jetzt wissen, ob das da auch richtig ist? Und dann entstehen diese Zweifel und das ist ungut.
Sibylle: Und das ist ja schade, denn man kann bei jedem etwas Positives finden oder irgendein Thema finden, wo man Vertrauen aufbauen kann, ohne, dass man etwas faken oder finden oder eine Prozedur machen muss.
Libero: Ich bin schon neugierig auf die Zuschriften, wenn du das sagst. Man kann bei jedem etwas Sympathisches finden. Auch bei Onkel Hans, dieser Torfnase.
Sibylle: Zum Beispiel, wenn er nach Hause geht. Er geht immer schon um Elf. Das kann auch das sein.
Libero: Er geht immer schon um Elf.
Sibylle: Keine Ahnung.
Libero: Ja, ich glaube, es stimmt, was du sagst. Du kannst bei allen Menschen etwas Sympathisches finden, wo du Komplimente machen kannst. Mit dem koenntest du mal starten. Und ich mache schon die Beobachtung: Es braucht Training. Also du darfst andere Menschen sympathisch finden wollen.
Sibylle: Ja, das stimmt.
Libero: Und es sind noch lange nicht alle Menschen da draussen. Ich weiss, wir wuenschen uns alle einen liebevollen Planeten, wo wir alle nett und wertschaetzend miteinander umgehen. Und ich stelle teilweise schon auch in den Seminaren fest, dass das noch lange nicht das Ziel ist von jedem Einzelnen. Denn es gibt immer noch Menschen, die finden es wahnsinnig wichtig, andere Menschen doof zu finden. Und das scheint auch ein Lebensinhalt zu sein, immer ueber anderen Menschen zu reklamieren. Von daher: Ja, wir wuenschen es uns. Und du darfst schon eine gewisse Bereitschaft fuer Menschen mitbringen. Und ich glaube, es ist bei ganz vielen, die keine Bereitschaft zeigen andere Menschen sympathisch zu finden. Ich glaube ganz, ganz fest, da ist viel unbewusste Angst dahinter. Da gibt es sehr viele Aengste. Deshalb ist das Modell von NLP so grossartig, weil wir diese Aengste so loesen.
Sibylle: Das passiert schnell und ohne, dass du es merkst.
Libero: Ohne, dass du es merkst. Sehr grossartig. Ihr Lieben, bis naechste Woche wieder wuerde ich meinen. Und wir freuen uns auf deine E-Mails. Gib uns immer Zeit bitte.
Sibylle: Und nicht zu viel schreiben. Eine Bildschirmseite maximal.
Libero: Da, wo die Bildschirmkante aufhoert, da hoere ich auf zu lesen.
Sibylle: Ich lese dann den zweiten Teil.
Libero: Nein, natuerlich nicht. Schreibt uns das, was ihr auf dem Herzen habt. Und wir bemuehen uns wirklich alles zu beantworten. Also ihr Lieben.
Sibylle: Bis dann.
Libero: Gute Zeit. Tschuess.
Outro: Das war der NLP-Brain-Power-Podcast. Alle Rechte dieser Produktion liegen ausschliesslich bei der brain vitamins GmbH. Weitere Seminarinformationen finden Sie unter www.brain-vitamins.ch.