Intro: NLP-Brain-Power-Podcast. Der woechentliche Podcast der brain vitamins GmbH.
Libero Bazzotti: Es kommt wieder eine flexible Begruessung von Sabrina.
Sabrina Hediger: Damit habe ich jetzt nicht gerechnet.
Libero: Siehste. Hallo.
Sabrina: Hallo.
Sabrina: Velo ...
Libero: Fuer die Deutschen: das ist ein Fahrrad.
Libero: (beide lachen)
Libero: Du hast eine Frage ... du hast eine Geschichte ... du willst etwas erzaehlen ...
Sabrina: Genau.
Libero: Und bitte ...
Sabrina: Da hat mir eine Bekannte erzaehlt, dass die wiederum auch eine Bekannte hat, die unzufrieden ist mit ihrem Leben. Der Job ist nicht das Gelbe vom Ei, die Wohnung ist nicht gut, alles ist irgendwie nicht gut. Und jetzt ist diese "Krise", wo man sich aussen nicht mehr ablenken kann, weil alles geschlossen ist. Man kann nicht mehr alle Aktivitaeten ausueben. Jetzt sind die miteinander im Whatsapp-Kontakt und irgendwie moechte man dieser Person auch helfen. Aber alle Tipps kommen nicht an. Weil sie findet fuer alles Gruende. Warum das gerade nicht geht oder warum sie das doof findet oder das Gefuehl hat, dass das es eh nichts bringt und so weiter. Ich wollte da auch meine Hilfe anbieten, was meine Bekannte noch sagen koennte. Allerdings ... ich komme nicht weiter, weil nichts hilft. Vielleicht hast du eine Idee. Es kommt nichts an.
Libero: Es ist spannend. Es gibt verschiedene Aspekte, die da reinfeuern. Wir waren schon bei den Vorannahmen. Eine Vorannahme ist: Kommunikation ist das Feedback, welches du erhaeltst. Das bedeutet, wenn die Absicht war: dieser Person zu helfen. Also wenn das Ziel gewesen waere: dieser Person einen Tipp zu geben, den sie dann umsetzt ... und ich es mit der Kommunikation, die ich versucht habe, nicht geschafft habe ... dann darf ich etwas Neues tun. Mit Neuem tun meine ich nicht im Wesentlichen den Inhalt zu veraendern, also andere Tipps zu geben, sondern die Art und Weise, wie ich den Tipp gebe. Jetzt mache ich eine kurze Schlaufe. Eine andere Vorannahme ist: die Landkarte ist nicht das Gebiet. Das ist eine Vorannahme im Modell von NLP, eine dieser Grundregeln fuer die, die an dieser Folge schon vorbeigekommen sind. An dieser Stelle sei nochmals erwaehnt: fange bei Folge #001 an, das hilft dir, weil das hat schon eine Logik, wie wir das Ganze hier aufbauen. Auf alle Faelle «die Landkarte ist nicht das Gebiet». Das meint: Jeder von uns lebt in seiner eigenen Realitaet, jeder von uns kreiert seine eigene Wahrheit. Es gibt also nicht EINE Wahrheit da draussen, sondern es gibt die Wahrheit IN MIR. Das ist sehr entscheidend in der Kommunikation mit anderen Menschen, weil wir tun immer so als Wuessten wir, von was der andere spricht. Wenn jemand sagt: Hund. Dann stellt sich das Gegenueber einen Hund vor. Nur was wir in den Practitioner-Seminaren immer wieder als Highlight erleben, ist, dass es so viele Hundevorstellungen in Bildern gibt wie es Menschen im Saal gibt. Jeder hat einen anderen Hund vor Augen.
Sabrina: Spannend.
Libero: Das ist interessant. Wenn wir dann noch gewisse Wortlaute veraendern und gewisse Zusatzwoerter dazutun, dann wird das Ganze extrem variabel. Wir tun immer so, als wuessten wir, von was wir sprechen, wenn wir von 'Hund' sprechen. Nur was wir verpassen, ist, dass jeder Mensch andere Filme im Kopf macht. Wir koennen jetzt weitgehendst sagen, die Landkarte ist nicht das Gebiet. Das bedeutet, die Landkarte im Kopf eines anderen Menschen bedeutet noch nicht, dass das fix und starr ist. Viele wuerden glauben, dass die Wahrheit im Kopf, die ein Mensch hat, eine starre Wahrheit ist. Das ist nicht die Wahrheit. Man kann die erweitern, man kann die Landkarte erweitern. Wenn ich also jemandem einen Tipp geben moechte, den er umsetzt, darf ich mich in seiner Landkarte erst einmal zurechtfinden. Um beim Beispiel vom Hund zu bleiben, ich darf mal verstehen, was stellt sich diese Person denn fuer einen Hund ueberhaupt vor. Wie ist der genau? Ich darf mich also ueber die Sprache und ueber die Botschaften, die mir der andere Mensch entgegensendet, eintunen in seine Landkarte, in seinen Kopf quasi. Damit ich eine Chance habe, den da abzuholen, wo er gerade steht. Um ihn dann: langsam an die Grenze seiner Landkarte und vielleicht ein bisschen darueber hinaus fuehren zu koennen. Der Flexiblere fuehrt. Wir waren schon einmal an der Stelle. Wenn etwas nicht funktioniert, tue etwas Neues ... von der Art und Weise her. Wenn ich jemandem sagen wuerde: Du solltest eine Liste machen, schreib mal auf. Und dann tut der das nicht. Das naechste Mal beobachte ich, dass das nicht funktioniert, dass der das nicht gemacht hat. Jetzt nutzt es nichts, wenn ich zu dem hingehe und sage: Schreib es halt in ein Buch hinein oder schreibe es in deiner App auf. Es ist dieselbe Art und Weise eines Kommandos, die offensichtlich im Modell des anderen nicht funktioniert. Was ich verstehen will ist, was hat der andere fuer ein Modell der Welt. Ich darf den da abholen. Es ist ein bisschen dieselbe Stelle ... ich weiss nicht, wie es dir geht ... es gibt manchmal Menschen, die sind nicht gut drauf. Und dann kommt man begeistert an und sagt: «Ja, alles super, alles toll, wundervoll, wie gut geht es dir» und derjenige kann gerade ueberhaupt nicht verstehen, warum du so gut drauf bist. Und das hilft dem auch nicht zwingendermassen, dass der jetzt sofort sich gut fuehlt.
Sabrina: Wahrscheinlich fuehlt der sich sogar noch schlechter, weil er denkt, warum kann ich mich nicht so fuehlen.
Libero: Exakt. Wenn die Absicht ist, dass ich dem helfen moechte, dass der sich besser fuehlt, dann darf um nicht zu sagen muss ich mich fuer einen kurzen Moment da herunter begeben, wo der sich gerade befindet. Ich darf ihn da abholen, wo er gerade ist. Dafuer darf ich verstehen, wie er es in seinem Kopf gerade macht, dass er sich nicht so gut fuehlt. Und jetzt kann ich den da schrittweise herausfuehren. Das waeren also die zwei Stellen. Kommunikation ist das Feedback, welches du erhaeltst. Wenn etwas nicht funktioniert, welches dein Ziel gewesen waere ... und da ist die Vorannahme natuerlich dahinter ... und da scheitert es schon bei vielen ... die glasklare Absicht, das Ziel zu haben: was will ich mit der Kommunikation erreichen! Das ist der Startschuss von allem. Ich darf mir die Absicht setzen: «ich moechte dem helfen. Wie kann ich dem helfen»? Das ist der erste Schritt. Und das aendert schon bei vielen ganz viel. Weil wenn du eine glasklare Absicht hast, fuehrt dich dein Unterbewusstsein ... die Ressourcen, die schon in dir sind ... automatisch an die richtigen Stellen. Wenn es dann nicht funktioniert, dann darfst du dein Verhalten veraendern. Das waere mein Tipp. Das ist natuerlich einfach gesagt.
Sabrina: Ja, ich habe Beispiele im Kopf, wo ich denke, da scheitern viele Gespraeche.
Libero: Mach mal.
Sabrina: Beispielsweise waere da dieses Paar. Er isst jeden Abend einen Sack Chips vor dem Fernseher und beklagt sich, weil die Waage mehr anzeigt. Die Frau sagt: Dann iss diesen Chipssack nicht.
Libero: Ja und das sagt sie schon zum hundertsten oder tausendsten Mal.
Sabrina: Genau.
Libero: Und es kommt immer noch nicht an bei ihm.
Sabrina: Genau. Ich habe da noch eine andere Geschichte, wo die Frau moechte, dass der Mann sich sonntags anstaendig anzieht, wenn er an den Fruehstueckstisch kommt. Er macht das nicht. Er kommt immer in Unterhose zum Tisch.
Libero: Nimm die Bilder aus meinem Kopf.
Sabrina: Und sie sagt ihm jedes Mal: Zieh dich bitte an, wenn du hierhin kommst. Es nuetzt nichts. Eines Tages setzt sie sich dann obenohne an den Tisch und das war der Tag, ab dem er sich zukuenftig immer etwas angezogen hat. Ich weiss jetzt nicht, ob das gut ist, nur das Ziel ist erreicht.
Libero: Das ist exakt das, um was es geht. Es ist mitten im Modell von NLP. Richard wuerde sagen: «wir kurieren Unsinn mit Unsinn«. Ich stelle mir jetzt einfach eine junge Frau vor.
Sabrina: Nein, ich stelle mir eine alte Frau vor.
Libero: Was sie verstanden hat ist, dass das, was sie bisher gemacht hat, nicht funktioniert hat. Und egal, was sie als naechstes tut ... wenn sie moechte, dass es etwas aendert, dann darf sie etwas komplett Neues tun. Sie darf SICH neu verhalten, wenn sie moechte, dass ER sich neu verhaelt. Das ist ein wunderschoenes Beispiel, weil notfalls spiegeln wir dem Gegenueber, wie er sich gerade verhaelt, und ploetzlich merkt er: Das ist Quatsch, das finde ich voll bloed. Das ist wie der Papa, wenn der Kleine in der Spielzeugabteilung herumheult: „Ich will unbedingt dieses, ich will, ich will, ich will". Papa sagt: „Nein, das gibt es nicht" und der Kleine macht weiter: „Ich will, ich will, ich will" und irgendwann setzt sich der Papa auf den Boden und spiegelt den kleinen Jungen und faengt an herumzuschreien und herumzuweinen „Es gibt aber nichts, es gibt aber nichts, es gibt aber nichts" und verhaelt sich gleich wie der kleine Junge. Irgendwann guckt der kleine Junge den Papa an und denkt: „So bescheuert kann man sich gar nicht verhalten" und hoert auf. Das ist exakt die Stelle. Der Flexiblere fuehrt und: «wenn etwas nicht funktioniert, tue etwas Neues». Und das waere mein erster Tipp. Du kannst es einmal testen und wenn es dann nicht funktioniert, versuche es noch ein zweites Mal, vielleicht noch ein drittes Mal. Nur irgendwann stelle fest: Jetzt habe ich zum dritten Mal genau dasselbe getan, wenn es jetzt nicht funktioniert, ist etwas Neues zu tun. Das bedeutet, ich darf ueben, mein Gehirn zu trainieren, flexibler zu reagieren. Denn natuerlich reicht es oftmals nicht aus, nur eine Alternative zu haben. Als guter Kommunikator oder Kommunikatorin oder Unterstuetzerin, Coach, Verkaeufer, was auch immer ... auch mit Kindern ... auch mit dem Partner ... moechte ich moeglichst zehn, fuenfzehn, zwanzig alternative Verhaltensmoeglichkeiten haben ... von Sprache, von der Art und Weise, von meinem Verhalten und so weiter, um auf solche Situation flexibler reagieren zu koennen. Das ist die Idee. Cooles Beispiel, setzt sie sich oben ohne an den Tisch. Das sind die schoeneren Bilder als der Unterhosentrick.
Sabrina: Na gut, wenn er es schoen gefunden haette.
Libero: Ja gut, das ist natuerlich wieder etwas anderes. Wenn wir beim Feedback sind, ich weiss nicht ... kann auch andersherum ... das stimmt. Sehr gut, ihr Lieben. Daraus koennen wir jetzt eine Wochenaufgabe basteln. Wo erkennst du bei Menschen, dass du vielleicht Tipps oder Ratschlaege gibst, was auch ein lustiges Bild ist: es gibt den Konrad, der Raeder schlaegt. (schmunzelt) Wo beobachtest du, dass du auf Menschen einredest und nichts vorangeht. Sie veraendern sich nicht, sie tun nichts Neues. Da sind wir wieder beim Gesetz der Anziehung, wenn du nicht flexibel genug bist und du nicht bereit bist, dich zu veraendern ... im Verhalten ..., wie soll sich dann das Gegenueber veraendern. Das heisst, du darfst dir ueberlegen: was koenntest du jetzt anderes tun als bisher. Wie koenntest du anders kommunizieren. Notfalls setze dich einmal oben ohne an den Tisch.
Sabrina: Das ist klar, dass der dir gefaellt.
Libero: Nun ja ... nicht dass da falsche Geruechte entstehen ... ja ... wir lassen das am besten.
Sabrina: Ihr seht uns ja nicht.
Libero: Also ihr Lieben ...
Sabrina: Ich freue mich auf euer Feedback, wo ihr vielleicht auch Erfolge feiern konntet, wenn ihr da etwas veraendert habt.
Libero: Sehr cool: welcome@brain-vitamins.ch
Sabrina: Genau.
Libero: Gute Woche.
Sabrina: Gute Woche. Tschuess.
Outro: Das war der NLP-Brain-Power-Podcast. Alle Rechte dieser Produktion liegen ausschliesslich bei der brain vitamins GmbH. Weitere Seminarinformationen finden Sie unter www.brain-vitamins.ch.